Beitrag vom 10/01/2024

businesstolove – was soll das?

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Stell dir vor: du verliebst dich. Es passt. Körper, Seele, Geist. Der Deckel passt auf den Topf. Der Prinz auf dem weissen Pferd: erobert. Die Froschkönigin: geküsst. Ihr zieht zusammen. Die Liebe regelt das Zusammenleben. Das Vertrauen, dass beide nur das Beste füreinander wollen, macht Abmachungen und Vereinbarungen unnötig. Wie von selbst ergibt sich die Arbeitsaufteilung im Haushalt. Er striegelt das Pferd. Sie macht den Rest. Für die Kinder nimmt er sich extra einen Papi-Tag. Das Ende – happy?

Die Liebe… so schön, zart und verletzlich. Im Business-Alltag bringt sie aber nichts. Im Gegenteil. Sie stört. Sie lenkt ab. Sie macht unproduktiv. Oder? Ich plädiere für mehr Liebe im Geschäftsalltag. Wir verbringen sehr oft mehr wache Zeit mit der Arbeit als mit unseren Liebsten. Und doch soll in diesem Alltag etwas keinen Platz haben, das uns offenbar so viel geben kann? Ok. Fairer Punkt. Wer jetzt die romantische, schwärmerische Romeo-und-Julia-Liebe im Kopf hat – die meine ich nicht. Sind am Schluss ja auch beide tot. Im Geschäftsalltag wird das Gegenteil gemacht: Regeln, die Vertrauen ersetzen. Verträge, die Beziehungen formalisieren. Strukturen, die den Alltag berechenbar machen. All dies in der Hoffnung, das Mensch-sein aufs Rationale zu reduzieren, damit mehr geleistet werden kann.

Und was stellen wir fest: der Alltag ist nicht rational. Nicht durchtaktbar. Unberechenbar. Chaotisch. Logische Konsequenz: Stress, Überforderung, Enttäuschung. #businesstolove meint: Vertrauen erarbeiten und geben, gemeinsame Ziele verfolgen, Probleme ansprechen, besprechen und wo möglich lösen (oder auch mal stehen lassen). Letztendlich #Wertschätzung und #Identifikation. Auf dieser Basis lässt es sich gesund arbeiten und auf dieser Basis wird zukünftig erfolgreich gearbeitet.

Ich – Herz auf der Zunge: Der Mensch braucht Liebe. Liebe ist nicht gleich Friede, Freude, Eierkuchen. Liebe ist Zuneigung. Liebe gibt psychologische Sicherheit. Wo Liebe ist, ist langfristiges Engagement wahrscheinlich. Und mit Liebe kann ich harte Wahrheiten so aussprechen, dass sie 1) verstanden und 2) akzeptiert werden.

kofi.biz wünscht ein frohes Jahr der Liebe: https://www.youtube.com/watch?v=dsxtImDVMig

Illustration: Laura von Känel

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Die Kinder haben recht: Die Liebe ist das Einzige, was zählt, und darum setzen wir unsere Prioritäten nochmals neu: von B-to-B (Business-to-Business) über B-to-C (Business-to-Consumer) zu B-to-L, «Business-to-Love».
François-Henry Bennahmias (CEO Audemars Piguet)